BürgerInnen fragen sich: „Wer hat diese Fragen im Namen der Gemeinde freigeben?“

Mit Stolz war ja Bürgerbeteiligung mittels eines Fragebogens zur weiteren Entwicklung unserer Gemeinde in den nächsten 10 Jahren angekündigt worden. Umso mehr Kopfschütteln und Enttäuschung löste dann der Fragebogen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern aus!

Keine Frage wie stark wir in den kommenden Jahren wachsen wollen, keine Frage wie der Zuzug eingeschränkt werden soll, keine Frage wie wir Bauland für unsere eigenen Kinder sichern sollen!

Stattdessen scheint der extreme Bevölkerungszuwachs überhaupt kein Thema zu sein, sondern hauptsächlich die Frage, wie wir noch mehr Menschen auf weniger Raum in der Gemeinde unterbringen können. Die in ländlichen Gebieten außerhalb der Kernzonen übliche „Offene Bebauung“ scheint man nicht mehr zu wollen, sondern wirbt manipulativ für die „Geschlossene Bebauung“.

Der Wind bläst nur bei der „Offenen Bebauung“ und nur aus dieser Richtung und eine Straße, Straßenlärm und neugierige Passanten gibt es ebenfalls nur bei der „Offenen Bebauung“, bei der „Geschlossene Bebauung“ braucht man auch keinen Rasenmäher dafür lebt dort eine Katze, es zwitschert ein Vöglein und man hat einen Garten mit Gartenhaus, Bäumen und Büschen. Ist das eine objektive Darstellung oder will man die BürgerInnen bewusst manipulieren?

Da die Inhalte des mit unserem Geld beauftragten Fragebogens weder in einem Ausschuss noch im Gemeindevorstand besprochen wurden, stellt sich berechtigt die Frage: „Wer hat dieses Fragensammlung im Namen der Gemeinde freigeben?“

Weitere Anmerkungen aus den Rückmeldungen der BürgerInnen:

Bei der Frage 1 „Wie wichtig sind Ihnen folgende Themen für die Entwicklung der Gemeinde?“ wurde die Möglichkeit vergessen, eigene Themen zu ergänzen (z.B.: Hochwasserschutz, Jugendangebote, …).
Bei der Frage 3 nach der Bebauungsform fehlt den BürgerInnen die Option „Mehrfamilienhaus“ und „Doppelhaus“ und es gibt auch hier keine Ergänzungsmöglichkeit.

Keine Ergänzungsmöglichkeit gibt es auch im Bereich 4 zu den Themen „Verkehr und Landschaft“ (z.B.: Geschwindigkeitsreduktion bei den Ortseinfahrten, Gehsteige, Schutzwege, Verkehrsspiegel, … bzw. Grünflächen in der Gemeinde, Rabatte, Bäume, …).

Die Frage 6 „Was empfinden Sie in der Marktgemeinde Atzenbrugg als identitäts- und ortsbildprägend“ ist eine ganz offene Fragestellung, die laut Rückmeldungen für Verwirrung sorgt, weil „identitätsprägend“ etwas anderes ist als „ortsbildprägend“ – was ja auch Baukräne sein können!
Und zusätzlich wäre auch eine Frage zur zukünftigen Entwicklung wichtig gewesen z.B.: „Wie soll die Gemeinde in 10 Jahren aussehen?“

Befragung zum Örtlichen Entwicklungskonzept – allgemein:

Neben dem ungünstigen Zeitpunkt der Umfrage mitten in der Urlaubszeit, wird es auch interessant sein, wie die Rückmeldungen aufgearbeitet werden. Wird der Gemeinderat einen kompletten Überblick über alle Rückmeldungen erhalten oder wird nur eine „bereinigte“ Zusammenfassung präsentiert?
Da es ja unbekannt ist, wer die Fragen im Namen der Gemeinde freigeben hat, ist auch bei den Detailergebnissen zu befürchten, dass diese „im Verborgenen“ bleiben. Dabei hätten die BürgerInnen ein Recht darauf, alles zu erfahren, geht es doch um die zukünftige Entwicklung unserer Marktgemeinde in den nächsten 10 Jahren!

Was denken Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dieser Umfrage!

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